Gedanken zur Gestaltung der Jahreslosung 2024


              Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe
                                                                                 1.  Korinther 16,14


Das Neue Testament kennt drei Weisen der Liebe, für die es in seiner griechischen Ursprache einen je eigenen Begriff verwendet: „Eros“ steht für die erotische Liebe, „Philia“ bezeichnet die freundschaftsbezogene, auf Gegenliebe ausgerichtete Liebe. „Agape“ wird die uneigennützige, selbstlose Liebe genannt, die keine Erwiderung erwartet.

Die Jahreslosung spricht von der Agape. 
Auf dem Bild ist sie als großes Herz dargestellt, das aus vielen, in Größe und Farbe unterschiedlichen Herzen gestaltet wurde. Sie stehen für die vielfältigen Liebestaten, in denen sich die Agape zeigen will. 
Es geht bei ihr um Bewährung in den vielen alltäglichen
Begegnungen und in der Art, wie wir Aufgaben erfüllen,
an die wir gewiesen sind.
Die untere Schicht der Herzen ist nicht oder nur in kleinen
Ausschnitten sichtbar. Die Agape liebt, auch wenn sie nicht gesehen, anerkannt, bewundert wird. Sie liebt auch wenn ihr Tun öffentlich verborgen bleibt. Die Agape registriert nicht einmal sich selbst, ähnlich wie Jesus es im Blick auf das Almosengeben sagt: „Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut.“ (Mt. 6,3). Die Agape liebt sogar den Feind (vgl. Mt. 5,44).

Wo im Bild die Herzbögen zusammenkommen, sticht ein größeres Herz heraus. Es ist wie eine Vergrößerung der kleineren Herzen. Darin erkennbar ist ein Kreuz, das Zeichen für die selbstlose Liebe, die Jesus uns erwiesen hat. 
SEINE Liebe soll in unseren Taten stecken.

Dass die Liebe aus Gott kommt, das zeigt sich in dem Strom, der aus der Höhe in das Herz hineinfließt. Die Taube kennzeichnet den Heiligen Geist. Paulus sagt an anderer Stelle: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz durch den Heiligen Geist“ (Röm. 5,5). 
Wenn dies geschieht, dann bedeutet es zunächst, dass wir
uns von Gott tief geliebt und angenommen erfahren. Diese Erfahrung kann in uns bewirken, dass wir liebend handeln.

Wo der Liebesstrom von oben hineinfließt, wirkt das Herz geöffnet. Es könnte als Einladung verstanden werden, unser vielleicht verhärtetes, selbstsüchtiges, auf Vergeltung ausgerichtetes Herz nach „oben“ zu öffnen. So kann es von Gott Liebe für Menschen und Aufgaben empfangen. Von uns aus haben wir diese Liebe nicht. Nur Gott kann sie schenken.

                                                                 Pfarrerin i.R. Annegret Maurer