Jahreslosung 2022




Gedanken zur Gestaltung der Jahreslosung 2022


Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt,
den werde ich nicht abweisen. Joh. 6, 37


Im Zentrum des Bildes sehen wir eine Tür. Sie leuchtet einladend in warmem Gelb. Nach innen hin geht die Tür in helles Weiß über; es ist die Farbe der göttlichen Reinheit, Vollkommenheit und Herrlichkeit. Jesus versteht sich als die Tür, durch die wir zu Gott kommen, „selig werden… und Weide finden“ (vgl. Joh 10,6).


Das Brot über der Tür steht für Jesu Zusage: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein (Joh. 6, 35). Die Jahreslosung steht im gleichen Kapitel des Johannesevangeliums, in dem dieses „Brot-Wort“ von Jesus überliefert ist.


Was ist das für ein „Brot“, das Jesus austeilt? Die Symbole der Seitengestaltung entfalten dies. Die folgenden Stichworte wollen nur Anregung für weitere Deutungen und Entdeckungen sein:

Krone: Jesus ist der König aller Könige. ER „krönt“ uns mit Gnade und Barmherzigkeit.

Flammen: Sie weisen hin auf ein Leben von Gottes Geist bestimmt und erfüllt.

Weizenkörner: Jesus gab sein Leben hin wie ein Weizenkorn, das in die Erde gelegt wird. Auch wir werden im Loslassen, in der Hingabe Neues empfangen.

Schale: Unser Leben hinhalten, um zu empfangen und zu geben.

Fünf Brote, zwei Fische: Jesus kann unsere kleinen Gaben wundersam vermehren

Korn-Ähre: Jesus kann in uns und durch uns „Frucht“ wirken. Kelch und Brot: das Abendmahl, ein „Schmecken und Sehen“ zur Vergewisserung, dass Jesus in uns ist und wir in ihm.

Dreieck: Göttliche Dreieinigkeit.

Dreigliedriges Blatt: Gottesliebe-Nächstenliebe-Liebe für uns selbst.

Krug: Jesu verwandelte Wasser zu Wein; er führt aus Mangel zur Fülle. Gott sammelt unsere Tränen in einem Krug (vgl. Ps. 56,7).

Menora, der Siebenarmige Leuchter: Israel ist unsere Wurzel. Aus dem Volk Israel kommt Jesus, der uns den Weg zu Gott frei gemacht hat.


Der untere Rand des Bildes, der Platz vor der Tür, ist in blauer Farbe gestaltet. Nur die Zusage von Jesus ist darin zu lesen. In diesen Raum kann jede/r sich selbst mit der je eigenen Lebenssituation hineindenken. Für den einen steht der blaue Raum vielleicht für eine „große Flut“, durch die ihm „das Wasser bis zum Halse“ steht. Eine andere denkt dabei an die innere „Leere“, mit der sie zu Jesus kommen möchte. Andere mögen gedanklich in dieses Blau ihre Lasten oder ihre Freuden hineinzeichnen, die sie zu Jesus mitbringen. Allen Menschen gilt die Einladung Jesu:

 „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.

Keiner wird verschmäht. Allen möchte Jesus „Lebensbrot“austeilen. Alle dürfen kommen und empfangen.


Vielleicht formt sich beim Betrachten des Bildes ein Gebet in uns, mit dem wir in die geöffnete Tür zu Jesus eintreten. Vielleicht zeigt uns eines der Symbole im Bild, welchen „Brotbedarf“ wir gegenwärtig besonders spüren
und wir lassen uns an dieser Stelle von Jesus beschenken.


Pfarrerin i.R. Annegret Maurer